07.05.19 - Nebst seiner Funktion als Coach wirkt Martin Schär an den Berufs-Weltmeisterschaften auch als Experte. Im Interview verrät er uns mehr über die Vorbereitungen und seine Aufgaben.
Auf was an den WorldSkills sind Sie am meisten gespannt?
Auf die Aufgaben, die den Kandidaten gestellt werden. Diese kennen auch wir als Experten noch nicht. Wir können auf russische oder westliche Technik stossen. Ebenfalls bleibt eine kleine Anspannung, ob alles klappen wird und vorhanden ist. Auch auf die Experten aus den anderen Ländern bin ich gespannt.
Haben auch Sie sich vorbereitet?
Ich habe mein Englisch etwas aufgefrischt. Zudem habe ich die Testprojekte und Reglemente studiert. Aus den Reglementen werde ich Christof weitergeben, was genau zulässig ist und was nicht. Ausserdem stellen die WorldSkills eine Plattform mit Informationen zur Verfügung, die ich auch am Durchlesen bin.
Welche Aufgaben werden Sie erwarten?
In Kazan werden wir im Experten-Team die Testprojekte kontrollieren und allfällige Korrekturen vornehmen.
Auch werde ich die Aufgabenblätter vor Ort übersetzen. Diese erhalten die Kandidaten in der Muttersprache, die Handbücher allerdings nur in Englisch.
In der Funktion als Experte werde ich an den WorldSkills die Kandidaten bewerten. In Zweierteams betreuen wir Experten einen Posten und beurteilen die Kandidaten fortlaufend.
Was motiviert Sie dabei?
Die Zusammenarbeit mit jungen, aufgestellten Leuten motiviert mich sehr. Es ist schön, Wegbegleiter sein zu dürfen.
Wie sieht so ein Trainingsplan aus?
Momentan stehen wir mitten im Training. Bereits hat Christof verschiedene Trainingseinheiten durchlaufen, als nächstes folgen die Bereiche Elektro, Klimaanlagen und Bremssysteme. Und sobald wir den Sponsor kennen, werden wir eine markenspezifische Vertiefung angehen können. Am Schluss steht noch ein Wettkampf-Testprojekt, bei dem der Wettkampfablauf simuliert wird.
Gehen Sie im Training auf individuelle Bedürfnisse ein?
Ich schaute mir die Stärken von Christof an und versuchte auch herauszufinden, wo noch geübt werden muss. Im Moment darf Christof an einem Hydraulikkurs im Bildungszentrum LMB Technik + Bildung in Weinfelden teilnehmen, wo er im laufenden ÜK Zusatzaufgaben lösen kann. Die Kursleiter hier sind sehr motiviert und fiebern sicher auch schon mit.
Was war der schönste Moment, den Sie bis jetzt erlebten?
Als Erstes kommen mir die AustrianSkills in den Sinn. Das sind die österreichischen Berufsmeisterschaften an denen Christof als Gast teilnehmen durfte. Dabei lernten wir uns richtig kennen. Die AustrianSkills waren eine gute Erfahrung und ein guter Einstieg ins Training.