Eine erfolgreiche Nachfolgeregelung setzt voraus, dass das Unternehmen in einer Form ist, die einen reibungslosen Übergang ermöglicht. Es geht darum, Prozesse zu optimieren, Strukturen zu dokumentieren und das Unternehmen so zu gestalten, dass es für Nachfolger – sei es intern oder extern – attraktiv bleibt. Der Nachfolgeprozess ist eine Chance, bestehende Schwächen zu erkennen und das Unternehmen zukunftssicher aufzustellen.
Es gibt hierzu zwei Themenbereiche, die Nachfolgefähigkeit und die Nachfolgewürdigkeit.
Die Nachfolgefähigkeit prüft, ob das Unternehmen für eine Nachfolge vorbereitet ist. D.h., wurden Prozesse so gestaltet, dass das Unternehmen auch ohne den jetzigen Unternehmer funktioniert? Wurden Schritte unternommen, damit das Unternehmen gekauft werden kann (z.B. Ausgliederung der Immobilie, Auflösung von stillen Reserven?). Mit diesen Schritten kann gewährleistet werden, dass potenzielle Nachfolger weniger finanzielle Mittel einbringen müssen und somit eine Nachfolge realistischer umgesetzt werden kann.
Die Nachfolgewürdigkeit beschäftigt sich mit der Zukunft des Unternehmens und somit um die Frage nach der zukünftigen Daseinsberechtigung. Ist die Firma so aufgestellt, dass sie auch in 5 bis 10 Jahren erfolgreich am Markt sein wird? Wurde in den vergangenen Jahren in die Zukunft investiert (z.B. in den notwendigen Maschinenpark, IT etc.)? Wie sehen die grössten Risiken aus (Eintrittswahrscheinlichkeit und potenzielle Schadenshöhe)? Welche Massnahmen wurden getroffen, um diese Risiken zu reduzieren?
Zu diesen beiden Fragen, der Nachfolgefähigkeit und Nachfolgewürdigkeit, empfehlen wir das Arbeitsblatt über die Nachfolgefähigkeit und -würdigkeit, das sich insbesondere mit der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens auseinandersetzt.
Ein zentraler Aspekt der Vorbereitung ist die klare Dokumentation der wesentlichen Geschäftsbereiche. Von Prozessen und Schlüsselwissen über Finanzberichte bis hin zu Verträgen: Transparenz ist der Schlüssel, um potenziellen Nachfolgern ein klares Bild des Unternehmens zu vermitteln. Darüber hinaus sollte geprüft werden, ob die vorhandenen Strukturen auch ohne die bisherige Führung tragfähig sind.
Folgende Fragen sind hierzu relevant:
- Wie stark ist das Unternehmen von Ihnen abhängig?
- Wie stellen Sie sicher, dass das Unternehmen für die Unternehmensnachfolge auch ohne Ihre Führung gut funktionieren würde?
- Ist das Unternehmen in einer Form, die einen reibungslosen Übergang der Führung ermöglicht?
- Welche Schwächen müssen behoben werden, bevor die Nachfolge eingeleitet wird?
- Wo können bei Fragen Informationen zu vergangenen Projekten und über die Kundschaft gefunden werden?
- Sind alle Geschäftsprozesse dokumentiert und nachvollziehbar?
- Wie wird das Know-how von Schlüsselpersonen gesichert und weitergegeben?
- Sind die Finanzen und Geschäftsberichte transparent und aktuell?
- Welche Massnahmen erhöhen die Attraktivität des Unternehmens für potenzielle Nachfolger?
Für eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Nachfolgefähigkeit empfehlen wir das Arbeitsblatt «Strategie-Check».