Meisterprüfung – was wird neu?


12.08.19 - Im März 2020 schliessen die ersten Diagnosetechniker Landmaschinen, Baumaschinen und Motorgeräte (ehemals Werkstattleiter) ihre Ausbildung nach dem neuen Reglement ab.



Im März 2020 schliessen die ersten Diagnosetechniker Landmaschinen, Baumaschinen und Motorgeräte (ehemals Werkstattleiter) ihre Ausbildung nach dem neuen Reglement ab. Damit sie eine Anschlusslösung für ihre Weiterbildung erhalten, wird die Prüfungsordnung der Höheren Fachprüfung angepasst.

Die Berufswelt verändert sich, die Aus- und Weiterbildung passt sich an. Zurzeit absolvieren 95 angehende Diagnosetechniker Landmaschinen, Baumaschinen und Motorgeräte in vier Klassen die Kurse mit dem Ziel, die Weiterbildung 2020, respektive 2021 mit dem eidgenössischen Fachausweis abzuschliessen. Zahlreiche von ihnen werden sich im Anschluss an die Meisterprüfung machen.

Breite Abstützung

Da sich das Profil der Diagnosetechniker verglichen mit den Anforderungen an den früheren Werkstattleiter in wesentlichen Punkten verändert hat, wird folgerichtig die Meisterprüfung angepasst. Die Fachverbandversammlung vom 9. November 2018 erteilte dem Vorgehen grünes Licht. Im Januar 2019 erarbeitete eine Kerngruppe die Grundlagen. Sie besteht aus Pius Buchmann (Landtechnik), Otmar Hegg (Verband der Schweizerischen Baumaschinenwirtschaft VSBM), Jürg Köchli (Motorgeräte) und Samuel Kocher (Agrotec Suisse). Anschliessend folgte ein Workshop mit Unternehmern. Dabei wurden verschiedene Prüfungen und Organisationsformen begutachtet und kritisch hinterfragt. Für die Stoffplanerarbeitung kamen die Ausbildungspartner mit ins Boot.

Aktualisierte Anforderungsprofile
Aus den Erfahrungen der Mitgliederbetriebe ergaben sich einige relevante Verschiebungen. So gehören neu viele Inhalte der Personalführung, der Organisation und Werkstattführung, sowie der Kommunikation zum Profil der Meister. Diese werden im Lehrgang entsprechend ausgebaut. Dafür werden Themen wie die Strassenverkehrsordnung oder die Produktehaftung zu den Diagnosetechnikern verlagert. Der gut etablierte Name Landmaschinen-, Baumaschinen- und Motorgerätemechanikermeister bleibt bestehen.

Sportlicher Fahrplan
Um das Ziel zu erreichen, folgen die Arbeiten in raschem Tempo. Diesen Sommer findet ein Seminar zur Erarbeitung des Stoffplans statt, an der Fachverbandsversammlung im November wird dieser präsentiert. Dann erfolgt die Inkraftsetzung der Prüfungsordnung und der Wegleitung durch das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI). Im August 2020 startet der erste Ausbildungsgang, gleichzeitig mit der Expertenschulung, und 2021 werden die ersten Prüfungen durchgeführt. Der Weg für eine aktuelle, den Bedürfnissen des Marktes entsprechende Weiterbildung ist somit bereit.


Fragen an Jürg Köchli,
Präsident der Meisterprüfungskommission

Wie sind die Arbeiten auf Kurs?

Die Reglemente sind bereit zur Abnahme und beim Stoffplan sind wir genau in der Timeline, die uns die Berufsfachschule Langenthal – welche den ersten Lehrgang startet – bis Anfang 2020 gesetzt hat. Parallel folgen die Übersetzungen und nach den letzten Abstimmungen gehen die Unterlagen dann in den definitiven Druck.

Wie gelingt es, die verschiedenen Beteiligten in der aufwendigen Arbeit – neben ihren sonstigen Aufgaben – zu integrieren?
Die Leute aus ganz verschiedenen Branchen sind alle sehr motiviert. Es herrscht ein guter Geist – allen ist bewusst, dass sie selber von einer guten Ausbildung profitiert haben und diese Arbeit eine Gelegenheit bietet, dem Nachwuchs etwas zurückzugeben. Darüber hinaus bietet die Arbeit allen Teilnehmern, auch den hochkarätigen Spezialisten, ein sensationelles, gesamtschweizerisches Netzwerk. Alle profitieren von hochspannenden Diskussionen und Kontakten.

Welche wesentlichen Neuerungen sind bei der Stoffplanerarbeitung zu erwarten?
Vieles bleibt wie bisher. Neu sind wichtige Kapitel der Geschäftsführung, die Infrastrukturbewirtschaftung und natürlich die ganze Digitalisierung mit ihren Anforderungen bezüglich PC-Kenntnisse und Netzwerke. Der Bereich Personal wurde fast gänzlich von der Berufsprüfung zur HFP verschoben. Die gesamten Hilfsmittel können an der Prüfung neu digitalisiert verwendet werden, beinahe die gesamte Ausbildung kann aber nach wie vor noch analog absolviert werden.

Inwiefern ändern sich die Anforderungen an die Kandidaten der Meisterschule?

Wer die Weiterbildung zum Diagnosetechniker erfolgreich absolviert hat, ist aus Sicht der Leistungsbereitschaft gut vorbereitet und bringt das nötige Rüstzeug mit. Was es nach wie vor braucht, ist die Neugier für neue Inhalte.

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