29.11.16 - Die Fachverbandsversammlung befasste sich mit der Erweiterung des BZA und mit den Umfrageresultaten zu einer zusätzlichen Grundberufsbildung zu den bestehenden Landtechnikberufen.
Die Fachverbandsversammlung vom 11. November 2016 in Luzern befasste sich ausser den regulären Traktanden mit der Erweiterung des BZA und mit den Umfrageresultaten zu einer zusätzlichen Grundberufsbildung zu den bestehenden Landtechnikberufen.
Präsident Jörg Studer konnte 59 Stimmen und zahlreiche Gäste begrüssen. Aus den Verbandstätigkeiten erwähnte er besonders die Pflege der Kontakte, Netzwerke und Allianzen in der Branche im In- und Ausland. Auch der Aufbau einer vertieften und gewinnbringenden Zusammenarbeit mit Organisationen rund um die Branche ist ein wichtiges Ziel.
Reich befrachtetes Tätigkeitsprogramm
Die Berichte der Ressortleiter zeigten ein umfangreiches und ambitioniertes Tätigkeitsprogramm. Bruno Andrey, Ressort Berufsbildung, präsentierte eine stabile Statistik der Lernenden. Seit drei Jahren ist deren Zahl fast unverändert.
Richard Hasler, Fachgruppe Hufschmiede, berichtete über eine Zunahme der Hufschmiedebetriebe im Verband und über die gut besuchten Weiterbildungsangebote.
Paul Mooser, Ressort Kommunal- und Landtechnik, rapportierte über die Bemühungen der Technischen Kommission zur Erhöhung der Sicherheit bei landwirtschaftlichen Fahrzeugen und das digitale Bremstestprotokoll.
Werner Berger, Wirtschaft & Kommunikation, zeigte die Marktentwicklung auf. Während Frankreich, Deutschland, Österreich und Holland in den letzten drei Jahren bei den Traktoren markante Umsatzeinbussen erlitten, sind die Zahlen in der Schweiz im Jahr 2015 sogar angestiegen. Dabei dürfte es sich allerdings um ein vorübergehendes Phänomen handeln, das auf dem Frankenschock und den anschliessenden Vergünstigungen der importierten Geräte basiert.
René Gujer, Ressort AM Suisse Bildungszentrum, konnte wiederum eine Rekordzahl von Kursteilnehmern in Aarberg feststellen, nicht nur bei den Lernenden, sondern auch bei der Berufsprüfung und bei der Höheren Fachprüfung.
Andreas Baumgartner vom Ressort Finanzen stellte den Antrag, die Mitgliederbeiträge unverändert zu belassen und präsentierte anschliessend ein ausgeglichenes Budget 2017.
Neu- und Wiederwahlen
Mit kräftigem Applaus wählte die Versammlung Pius Buchmann als Nachfolger von Bruno Andrey zum Leiter des Ressorts Berufsbildung und Peter Wäfler als Nachfolger von Richard Hasler zum Leiter des Ressorts Hufschmiede. René Gujer und Paul Mooser sowie Jörg Studer als Präsident wurden ebenfalls mit Applaus wiedergewählt. René Gujer wird anstelle von Bruno Andrey das Vizepräsidium übernehmen.
Jörg Studer würdigte die abtretenden Vorstandsmitglieder Bruno Andrey und Richard Hasler, zu deren Verdienste verschiedene Meilensteine gehören.
Aus BZA wird AM Suisse Bildungszentrum
Jörg Studer schilderte die zufriedenstellende Entwicklung der Erweiterung in Aarberg. Die Offerten entsprechen der Kostenschätzung, die Stiftung Bildungszentrum konnte 7000 m2 Reservebauland erwerben und am 11. Oktober erfolgte der Spatenstich.
Nach der Fertigstellung des Ausbaus wird das Kursangebot für den Metallbau stark erweitert. Deshalb wird das Bildungszentrum ausgegliedert und als eigene Sparte im AM Suisse geführt.
Empfehlungen für Aufnahmegesuche
Jörg Studer präsentierte ein Dokument, das als Ergänzung des Formulars «Aufnahmegesuch von AM Suisse» zu verwenden ist. Vor dem Hintergrund, dass sich die Vermarktungsstrukturen auch in der Schweiz verändern werden, ist es wichtig, dass die Mitglieder von Agrotec Suisse Firmen sind, die dem Geltungsbereich des LGAV entsprechen und sich auf die Endkunden fokussieren.
Keine zusätzliche Grundberufsausbildung
Eine Umfrage sollte aufzeigen, wie gross der Bedarf an einer zusätzlichen Grundberufsausbildung mit tieferem Anforderungsniveau ist und wie diese bewerkstelligt würde. Die Rückmeldungen zeigten, dass das zusätzliche Profil mehr oder weniger dem heutigen Landmaschinenmechaniker EFZ entsprechen würde, die Mehrheit der Betriebe beim Besetzen der Lehrstellen keine Schwierigkeiten hat, nicht bereit ist, bei der Erarbeitung mitzuwirken und nicht bereit ist, einer Erhöhung der Mitgliederbeiträge zuzustimmen. Aus diesen Gründen sieht der Vorstand von Agrotec Suisse die Voraussetzungen für einen zusätzlichen Beruf in der Landtechnikbranche als nicht gegeben.
Lohnverhandlungen
Zum Thema Lohnverhandlungen informierte AM Suisse Direktor Christoph Andenmatten. Als Ergebnis aus den geführten Verhandlungen ging ein Vorschlag einer Lohnerhöhung für die dem LGAV unterstellten Arbeiternehmer von 0,5 Prozent der gesamten AHV-Lohnsumme hervor. Diese Erhöhung ist individuell, leistungs- und funktionsbezogen den unterstellten Arbeiternehmern zu gewähren. Dem Antrag der PLKM stimmten die Verbandsräte am Morgen zu.
Nachtrag: Die von der PLKM gefundene Lohnanpassung wurde leider nicht von allen entsprechenden Entscheidungsgremien der Sozialpartner genehmigt. Somit macht die PLKM weder Empfehlungen noch verbindliche Anweisungen bezüglich Lohnanpassungen für das Jahr 2017.
Mit dem Dank an die Delegierten für ihr Engagement schloss Jörg Studer die Versammlung: «Sie bringen unsere Details und Anliegen an die Basis.»