31.03.20 - «Ich lerne bei der Arbeit täglich dazu.»
Der Landmaschinenmechaniker Sandro Weber steckt mitten in den Vorbereitungen für seine Teilnahme an den EuroSkills in Graz. Im Interview verrät er uns, wie diese laufen.
Im Februar waren Sie für einen Monat in England. Wie hat es Ihnen gefallen?
Es war eine super Zeit. Die Arbeit ist anders als in der Schweiz. Ich konnte zum Beispiel mit noch grösseren Maschinen hantieren. Das war sehr interessant und lehrreich für mich.
Was war das Ziel dieses fünfwöchigen Aufenthalts?
Mein Hauptziel war sicher, die Sprache besser zu lernen, was mir auch gelungen ist. An den EuroSkills wird alles in englischer Sprache sein und deshalb ist es notwendig, dass ich die Fachbegriffe in- und auswendig kenne. Ich trainierte bei einem Händler von John Deere und konnte dadurch auch neue Marken kennenlernen. Das ist sicher ein Vorteil für die EuroSkills.
Haben Sie sich auf Ihren Auslandaufenthalt vorbereitet?
Ja, ich habe meine alten Schulbücher nochmals angeschaut und bei meinem Arbeitgeber die Werkstatthandbücher auf Englisch durchgelesen.
Wie haben Sie bis jetzt für die EuroSkills trainiert?
Im Bildungszentrum Aarberg habe ich bereits Kurse in Antriebstechnik, Elektrotechnik und Hydraulik besucht. Da konnte ich auf jeden Fall etwas mitnehmen. Vor allem in Bereichen, die ich nicht regelmässig benötige, kann ich für die EuroSkills enorm profitieren. Ausserdem lerne ich auch bei der täglichen Arbeit bei meinem Arbeitgeber, der Traber Landmaschinenbetrieb AG in Algetshausen, ständig dazu.
Im März fand das erste Teamweekend mit den anderen Teilnehmenden statt. Was konnten Sie davon mitnehmen?
Das Teamweekend und der Austausch haben mir gut gefallen. Der Umgang unter den Teilnehmenden war sehr locker. Am Sonntag besuchte uns zudem eine Mentaltrainerin, die uns einige Tipps mit auf den Weg gab. Das kann ich sicher gut gebrauchen für den Wettkampf in Graz.
Wo sehen Sie Ihre Stärken?
Am liebsten arbeite ich mit Motoren. Einstellarbeiten liegen mir besonders gut. Bereits in meinem Lehrbetrieb habe ich am liebsten Motoren zerlegt, repariert und wieder zusammengebaut. Deshalb wünsche ich mir eine Wettkampfaufgabe in diese Richtung.
Welche ist für Sie im anstehenden Wettkampf die grösste Herausforderung?
Besonders die Arbeit an Baumaschinen muss ich noch trainieren. Meine Sprachkenntnisse haben sich ja zum Glück in England verbessert.
Was war bis jetzt Ihr einprägsamstes Erlebnis?
Für mich war die ganze Lehrzeit enorm spannend. Ein Highlight war selbstverständlich mein Sieg an den SwissSkills letztes Jahr. Damit hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet.
Die EuroSkills in Graz kurz erklärt:
Europameisterschaft der Berufe
- alle 2 Jahre an wechselnden Austragungsorten
- ca. 650 Berufsleute bis 25 Jahre
- 30 Nationen
- 45 verschiedene Berufe
- 15 Teilnehmende aus der Schweiz