21.06.24 - Die 61. Delegiertenversammlung des AM Suisse fand am 21. Juni in Delémont statt. Alle Punkte auf der Traktandenliste wurden abgenommen und die Décharge erteilt.
Zentralpräsident Peter Meier begrüsste mit feierlichen Worten zur ersten im Kanton Jura stattfindenden Delegiertenversammlung in der über 130-jährigen Verbandsgeschichte.
Der AM Suisse blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2023 zurück – sowohl finanziell wie auch hinsichtlich der zukunftsgerichteten Projekte, die vorangetrieben oder abgeschlossen werden konnten. Dank dem intensiven Kontakt mit den Regionalverbänden wurden zahlreiche Anliegen in die Agenda aufgenommen. Den Austausch intensiviert haben auch die sehr gut besuchte Miliz- und Sekretärenkonferenz im Januar 2024 in Aarberg und der Austausch der Fachpräsidenten von Agrotec und Metaltec im März in Olten. Damit fanden zwei neue Anlässe ihren festen Platz im künftigen Verbandskalender. Ebenfalls zum ersten Mal fand Anfang Juni 2024 unter der Schirmherrschaft von bauenschweiz ein Treffen von Vertretern des Ausbaugewerbes mit Parlamentariern statt – eine Einzelmassnahme im Rahmen unserer politischen Arbeit im Interesse unserer beiden Branchen. An dem Treffen konnten unsere Exponenten erfolgreich darauf hinwirken, dass im Ständerat die Erhöhung der Verjährungsfrist bei Baumängeln auf 10 Jahre gekippt wurde. Neues politisches Thema wird die kommende Biodiversitätsinitiative sein, welche der AM Suisse – im Einklang mit National- und Bundersrat – zur Ablehnung empfiehlt.
Nach einem Hinweis auf das breite Seminar- und Webinar-Angebot des AM Suisse zu Zukunftsthemen wie ESG (Environmental and Social Governance) oder Künstliche Intelligenz dankte der Zentralpräsident den Gastgebern und Organisatoren der DV 2024: Agrotec Arc Jura und Metaltec Jura.
Catherine Richert, Sekretärin Agrotec Arc Jura, hiess die Teilnehmenden im Namen der jurassischen Fachverbände herzlich willkommen und kündigte das erste von zwei Gastreferaten an.
Referat von Prof. Dr. René Prêtre
Der renommierte, international tätige Herzchirurg stammt aus einer Bauernfamilie in Boncourt im Norden des Kantons Jura. Im Jahr 2009 wurde René Prêtre zum Schweizer des Jahres gekürt, und zwar für sein soziales Engagement für herzkranke Kinder in Ländern mit ungenügender medizinischer Versorgung, wozu er die Stiftung Le Petit Coeur» gegründet hatte. Einen Einblick in seine Arbeit vermittelte er 2017 in seinem autobiografischen Buch «In der Mitte schlägt das Herz». Die anwesenden Delegierten führte er mit einem Video in die bewegende Welt der Herzchirurgie und den Aufbau einer modernen Fachklinik in Kambodscha ein.
Abnahme Protokoll und Berichte
Nach dem Referat leitete der Zentralpräsident zur Bestellung des Abstimmungs- und Wahlbüros und damit zum statutarischen Teil über. Da bis zum Stichtag keine Einsprachen eingegangen waren, wurde das Protokoll der 60. Delegiertenversammlung vom 23. Juni 2023 als genehmigt erklärt. Ebenfalls wurde der Jahresbericht 2023 ohne Gegenstimme gutgeheissen.
Der Jahresbericht 2023 war im Mai 2024 per Post verschickt worden und ist auf der Website von AM Suisse abrufbar.
An der diesjährigen DV wurde die Jahresrechnung anhand der wichtigsten Kennzahlen in kompakterer Form als bisher präsentiert.
Erfolgsrechnungen GVA mit Immobilien und BZA 2023
Insgesamt wurden die Resultate als sehr zufriedenstellend bewertet. Beide Erfolgsrechnungen wurden einstimmig abgenommen.
Die Erfolgsrechnung der Sparte «Gemeinsame Verbandsaufgaben» wies 2023 einen höheren Gewinn auf (dies sowohl gegenüber dem Budget wie auch gegenüber dem Vorjahr), die «Immobilien» hingegen einen geringfügig tieferen. Zwar fiel auch der Ertrag tiefer aus als geplant, und zwar aufgrund höherer Geldabflüsse aus dem Berufsbildungsfonds an die Regionen. Geringere Material-, Personal- und übrige Betriebskosten jedoch konnten die Ertragsminderung zu einem gewissen Teil wieder wettmachen.
Zentralvorstand René Gujer erläuterte die Erfolgsrechnung der Sparte «Bildungszentrum Aarberg (BZA)». Diese konnte 2023 den budgetierten Ertrag wie auch den Gewinn leicht übertreffen und den Umsatzrückgang vom Vorjahr mehr als kompensieren.
Jahresrechnung mit Revisionsbericht AM Suisse 2023
Der AM Suisse schloss 2023 mit Gewinn ab. Der betriebliche Ertrag war höher als im Vorjahr, die stärkste Zunahme war dabei in der Sparte BZA zu verzeichnen, während die Sparte GVA und Immobilien eine etwas geringere Zunahme verbuchte. Bei den Fachverbänden hingegen war ein Rückgang zu verzeichnen.
Wie in den Vorjahren zeigte sich auch die Bilanz 2023 äusserst solide. Die Jahresrechnung 2023 des AM Suisse und der Revisionsbericht wurden einstimmig abgenommen.
Nach den Erläuterungen von GPK-Präsident Roland Haldimann wurde die Décharge einstimmig erteilt.
Revisionsstelle
Die Delegierten bestätigten ausserdem die OBT AG einstimmig für ein weiteres Jahr als Revisionsstelle des AM Suisse.
Wahlen
Als neues Mitglied in den Zentralvorstand gewählt wurde Paul Furrer. Er übernimmt das Ressort Bildungszentrum Aarberg (BZA) als Ersatz für René Gujer. Das neue Mitglied des Zentralvorstands ist eidg. dipl. Landmaschinenmechanikermeister und Geschäftsführer der Paul Furrer AG in Sursee. Für die 2. Amtsperiode im Ressort Wirtschaft und Kommunikation wurde Peter Joos wiedergewählt.
In die Geschäftsprüfungskommission (GPK) wurde Michael Hirschi als neues Mitglied und Ersatz von Sebastian Bucher gewählt. Die Stimmberechtigten bestätigten Roland Haldimann als GPK-Präsident für die 4. Amtsperiode.
In die Paritätische Landeskommission im Metallgewerbe (PLKM) wurde neu Peter Joos gewählt, als Nachfolger von Jean-Paul Steiner. Urs Kurmann wurde für die 2. Amtsperiode bestätigt.
Änderungen Statuten sowie Finanz- und Beitragsreglement
In den Statuten sowie im Finanz- und Beitragsreglement wurden einige kleinere Unstimmigkeiten und Ungenauigkeiten im Wortlaut festgestellt, welche mit einer sanften Überarbeitung 2024 bereinigt werden sollten. Die wichtigsten zu ändernden Stellen wurden im Detail vorgestellt und begründet. Ebenso wurde ein nachträglich eingereichter Präzisierungsvorschlag von Metaltec Bern, Agrotec Bern und AM Suisse Bern übernommen. Peter Meier dankte den Berner Verbänden für den Input. Sämtliche Änderungen wurden von den Delegierten gutgeheissen.
Informationen zum Campus BZA
Peter Joos, Zentralvorstand und Mitglied der Baukommission, informierte über den aktuellen Stand des Erweiterungsprojekts Campus BZA.
Nach der Annahme des Bauvorhabens letzten November wurde der Bauauftrag erteilt und eine Baukommission eingesetzt, die 2024 monatlich tagt. Der Architekturvertrag wurde unterzeichnet, die Bewilligung für den Parkplatz ist bereits erteilt. Aktuell setzt sich die Baukommission mit Detailfragen zum Bauprojekt auseinander. Die Baukommission, deren Mitglieder Peter Joos kurz präsentierte, rechnet mit einer baldigen Baubewilligung und einem Spatenstich im Herbst 2024.
Über den neusten Stand des Projekts wird an allen kommenden nationalen Versammlungen informiert werden. Die aktuellen Informationen zum Campus BZA findet man ausserdem jederzeit auf der eigens erstellten Webseite.
Nächste Delegiertenversammlung
Elias Walker, Vorstand Agrotec Aargau und der ehemalige Präsident von Metaltec Aargau, Bruno Stocker, präsentierten den Tagungsort der nächsten DV mit einem erfrischend ironisch-humorvollen Video. Die Delegiertenversammlung 2025 findet am Freitag, 27. Juni 2025 in Aarau statt.
Ehrungen und Verabschiedungen
Zum Tag der DV 2024 trat René Gujer von seinem Amt als Zentralvorstand für das Ressort BZA zurück, das er seit 2018 innehatte. Zwanzig Jahre war er im Verband engagiert, angefangen in der Technischen Kommission, später als Verantwortlicher für den Schulbetrieb und die Weiterentwicklung des BZA. Jörg Studer, der die Abschiedsrede hielt, dankte ihm im Namen der Verbände für seinen langjährigen Einsatz: «Mit viel Engagement, Menschlichkeit und gutem Gespür setzte er sich in den verschiedenen Funktionen im AM Suisse ein, immer mit einem feinen Blick für das Ganze».
Mit Paul Mooser wurde ein weiteres «Urgestein» aus dem Vorstand des Verbandes verabschiedet. Trotz seines noch recht jungen Alters blickt der Freiburger ebenfalls auf zwei Jahrzehnte Verbandstätigkeit zurück. Angefangen hatte er als Experte für die Lehrabschlussprüfungen der Landtechnikberufe, später engagierte er sich im Vorstand Agrotec Suisse und seit 2021 als Schulvorstand BZA. «Er wird als begnadeter Vermittler zwischen den verschiedenen Landesteilen und Landessprachen und als einer der ausdauernden Gründerväter von Agrotec Romandie in bester Erinnerung bleiben», bekräftigte AM Suisse-Direktor Bernhard von Mühlenen in der Laudatio.
Beide abtretenden Vorstandsmitglieder wurden mit kräftigem Applaus zum Ehrenmitglied ernannt.
Referat von Peter Regli
Der ehemalige Direktor des Schweizer Nachrichtendienstes, Peter Regli, zog zum Abschluss das Publikum mit seiner Beurteilung der aktuellen Weltlage in den Bann. Seine Themenschwerpunkte waren die Herausforderungen für die Sicherheit der Schweiz und die neusten Cyberbedrohungen. Nach einer Karriere in der Luftwaffe, der Rüstungsbeschaffung und als Diplomat betätigt sich Peter Regli heute als Berater und Referent für Fragen der nationalen Sicherheit.
Abendprogramm und Ausblick
Das Abendprogramm im gegenüberliegenden Forum St. Georges leitete ein reichhaltiger Apéro ein, musikalisch begleitet von Marc Tschanz mit seinen modernen Interpretationen auf dem Schwyzerörgeli. Beim Bankett beeindruckten die Artisten der Ecole du Cirque du Jura die Gäste mit ihren akrobatischen Einlagen.
Der Vorstand freut sich, Sie an der DV 2025 erneut begrüssen zu dürfen – wie schon erwähnt am Freitag, 27. Juni 2025 in Aarau.