Wo stehen wir zurzeit bei der 5-Jahres-Überprüfung?
Pius Buchmann: Nachdem wir die Befragung zur 5-Jahres-Überprüfung durchführen konnten, fanden mehrere Informationen zu den Ergebnissen statt. Diese liefern zentrale Aussagen zur Entscheidungsfindung. Es fehlen jedoch noch weitere Puzzleteile,
wie z. B. eine Kostenanalyse oder eine Analyse der möglichen Auswirkungen. Um die noch offenen Fragen zu beantworten, haben wir gemeinsam mit den Vertretern der Vorstände, der BBK und der KoBeQ einen Prozess und einen entsprechenden Zeitplan entwickelt. Die BBK und die KoBeQ haben jeweils Arbeitspakete zu bewältigen.
Wie wirkt sich die Zusammenarbeit von Agrotec Suisse und VSBM auf die Projektarbeit aus?
Es gilt, hier die beiden Verbände ausgewogen in die Arbeiten und Entscheide miteinzubeziehen. Dies bedarf insbesondere einer guten Terminplanung. In den verantwortlichen Gremien BBK, KoBeQ und der Koordinationsgruppe sind die beiden Verbände vertreten.
Welche Etappen folgen noch?
Nachdem die Gremien die Analysen durchgeführt haben und ein Konzept der Grundbildung erstellt haben, folgt die Planungsphase. Abhängig von den getroffenen Zwischenentscheiden erfolgt da nach die Planung für die Realisierung. Dies kann die Revision der bestehenden Grundbildungen, oder auch den Aufbau einer zusätzlichen Ausbildung bedeuten.
Warum geht das so lange?
Es ist wie in der nationalen Politik: Wenn wir gute Lösungen finden wollen, die von der Basis getragen werden, müssen wir alle Interessen unter einen Hut bringen und Kompromisse finden. Dafür sind viele fundierte Informationen und Sachlichkeit notwendig. Die Milizgremien benötigen genügend Zeit, um sich mit den Themen auseinanderzusetzen und Rücksprachen in den Regionen vorzunehmen. Es handelt sich schliesslich um komplexe Fragen mit grossen Auswirkungen für die künftigen Ausbildungen. In einigen Fragen herrschen noch diametral entgegengesetzte Meinungen. Diese wollen wir sachlich und mit guten Argumenten zusammenbringen. Die Berücksichtigung dieser Herausforderungen und der Einbezug der Basis verlangen ein bedachtes und transparentes Vorgehen. Dies erfordert gebührend Zeit. Der Erfolg des Projekts hängt massgeblich vom gegenseitigen Vertrauen und der Kompromissbereitschaft ab.
Was ist Ihr bisheriges Fazit zu den erledigten Arbeiten?
Ich bin froh, dass viele Betriebe die Umfrage ausgefüllt haben. Dies gibt eine gute Sicht, was sich die Branche wünscht. Es freut mich, dass die Betriebe die heutige Ausbildung sehr gut bewerten. Nun gilt es, die Wünsche nach einer Ausbildung mit tieferen Anforderungen zu klären. Wichtig ist mir, dass wir im ganzen Prozess offen miteinander umgehen und immer für die gesamte Branche denken.