18.01.17 - Nach dem Abenteuer EuroSkills im schwedischen Göteborg wurde das erfolgreiche Schweizer Team im Bundeshaus empfangen. Unter den Gefeierten war auch Landmaschinenmechaniker Maurice Häner.
Nach dem Abenteuer EuroSkills im schwedischen Göteborg wurde das erfolgreiche Schweizer Team im Bundeshaus empfangen. Unter den Gefeierten waren auch Landmaschinenmechaniker Maurice Häner und sein Experte Paul Sidler. Auch wenn es ihm nicht für eine Medaille gereicht hat, stolz ist Maurice Häner trotzdem.
Es ist das erfolgreichste Team, das je an einer Europameisterschaft angetreten ist. Die zwei Frauen und sieben Männer holten in Göteborg bei den EuroSkills den Europameistertitel. Mit insgesamt sechs gewonnenen Medaillen schlugen sie die restlichen Teams aus Europa klar und deutlich. Die äusserst erfolgreiche Teamleistung ist auch für Landmaschinenmechaniker Maurice Häner ein Trostpflaster. Eine Medaille gewann er zwar nicht, trotzdem ist Maurice Häner stolz auf das Team. «Mir bedeutet das sehr viel. Ich freue mich über jede Medaille, auch wenn ich selber keine gewonnen habe», meint Maurice Häner beim Empfang im Bundeshaus.
Die jungen Berufsleute wurden entsprechend gefeiert. Nationalrat und Präsident der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur WBK, Felix Müri verneigte sich vor den Europameistern. Nach der Diskussion um die PISA-Studie sei er froh, dass die Schweiz Berufs-Europameister habe, meinte er, denn es sei wichtig, dass «man es nicht nur im Kopf, sondern auch in den Händen hat.»
Die Nationalrätinnen und –räte nahmen sich Zeit für die Gratulationen. Hans-Ulrich Bigler, Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes, meinte: «Sie sind Leuchttürme für die duale Berufsbildung und Motivation für viele Schulabgänger, den erfolgversprechenden Weg einer Berufslehre einzuschlagen.» Auch der Bildungspolitiker Matthias Aebischer war unter den Gratulanten. Für ihn seien die Berufsleute Vorreiter und Vorbilder des weltweit einmaligen Berufsbildungssystems der Schweiz. «Geniesst es und seid so lange wie möglich Vorbilder.»
Nach dem Austausch des Schweizer Teams und den Politikern stand der obligate Fototermin auf dem Programm.
Maurice Häner wird nach der turbulenten Zeit erstmals etwas entspannen. «Ich will es im 2017 ruhiger angehen lassen. Im nächsten Jahr plane ich dann, die Werkstattleiterprüfung zu absolvieren.»
Beim Empfang im Bundeshaus war auch Experte Paul Sidler mit dabei. Wir haben mit ihm zusammen auf die Zeit in Göteborg zurück geschaut.
Die EuroSkills in Göteborg sind bereits wieder Geschichte. Wie war die Zeit für dich?
Es war eine super Zeit! Mich freut vor allem die Leistung des ganzen Teams und ich mag es den jungen Leuten von Herzen gönnen.
Maurice Häner hat ein Diplom gewonnen und keine Medaille. Wie zufrieden bist du mit seiner Leistung?
Ich bin sehr zufrieden. Er ging überlegt und bedächtig an die Aufgaben heran. Weil er so sorgfältig arbeitete, bekam er aber zum Teil Probleme mit der Zeit. Abgesehen vom ersten Tag meisterte er seine Aufgabe wirklich sehr gut.
Welchen Wunsch hast du an die Schweizer Politik hinsichtlich Berufsbildung?
Ich sehe eine riesige Diskrepanz. Wenn jemand ein Unistudium macht, kostet dies ein paar Tausend Franken. Will aber ein Berufsfachmann zum Beispiel die Meisterprüfung absolvieren, kostet das sofort um die 45 000 Franken und ich denke, hier ist ein riesiger Nachholbedarf vonseiten der Politik.