«Als Kollektiv erhalten wir eine grössere Bedeutung»


27.10.20 - Seit Mai 2020 ist Thomas Teuscher Leiter von Agrotec Suisse. Im Interview spricht er über Aufgaben, Bedürfnisse und Nutzen des Fachverbandes.



Warum sind Sie Leiter des Fachverbandes Agrotec Suisse geworden?
Thomas Teuscher: Ich kenne den Dachverband AM Suisse – damals noch SMU – seit meiner Lehre als Landmaschinenmechaniker und ich habe ihn in bester Erinnerung. Die Ausbildung hat mir den Weg für meine berufliche und persönliche Weiterentwicklung bereitet. Als ich das Stelleninserat entdeckte, reizte es mich sehr, meine Fähigkeiten und Erfahrungen in diese wichtige Organisation einzubringen.

Wo sehen Sie denn die Aufgaben des Fachverbandes und die Bedürfnisse seiner Mitglieder?
Unsere Mitgliederbetriebe sind sehr kompetent, die meisten davon sind eher klein strukturiert. Als Verband können wir ihre Bedürfnisse aufnehmen, ihnen gewisse Aufgaben erleichtern und sie unterstützen. Als Kollektiv erhalten wir eine grössere Bedeutung und mehr Schlagkraft. Für die Sicherung der Zukunft sind alle Mitglieder auf Fachpersonal angewiesen. Der Verband ist gefordert, den Nachwuchs sicherzustellen und den jungen Menschen eine attraktive und zukunftsorientierte Aus- und Weiterbildung anzubieten. 

Was bringen Sie mit, um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden?
Seit meiner Grundbildung kenne ich die Branche. Auf meinen weiteren beruflichen Stationen habe ich vorwiegend Dienstleistungen für Kunden und Partner erbracht. Dieses Denken hat mich geprägt, und es ist essenziell für die Arbeit in einem Verband. Die wichtigste Frage lautet immer: Was können wir für unsere Mitglieder erbringen? 

Wie definieren Sie den Nutzen für die Verbandsmitglieder?
Sie müssen merken, dass ihnen der Verband den täglichen Betrieb erleichtert und die Branche gemeinsam etwas bewegen kann. Wir unterstützen unsere Mitglieder bei ihrem Engagement, der Landwirtschaft die optimalen Möglichkeiten, das heisst die Technik, das Know-how und den Service für eine verantwortungsvolle und langfristig ausgelegte Lebensmittelproduktion zur Verfügung zu stellen.

Damit sprechen Sie eine gesellschaftliche Aufgabe unserer Branche an – was meinen Sie dazu?
Unsere Mitgliederbetriebe und ihre Mitarbeitenden sind kompetente, vielseitige und umsichtige Fachleute. Der Verband kann ihnen Unterstützung bieten, wenn es zum Beispiel um Informationsgewinnung zu vernetzten Technologien, boden- und klimaschonende Landwirtschaft oder naturnahe Produktion geht. Bei gesellschaftlichen Entwicklungen, die sich in der Trinkwasserinitiative und der Initiative für eine Schweiz ohne Pestizide und ähnlichen Forderungen äussern, sind wir gefordert, entsprechende Aufklärung zu betreiben. Dazu gehören Informationen, Aus- und Weiterbildungen und ebenso für eine bessere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit zu sorgen. Das legitimiert uns auch für die Arbeit auf politischer Ebene – zum Wohle aller.

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